Relief-Effekt
Um den Relief-Effekt zu demonstrieren, wird hier als Beispeil eine laminierte Holzplatte verwendet, die mit 320er Schleifpapier mit einem Exzenterschleifer angeschliffen wird (nach diesem Schliff erhält man eine Obefläche, auf der die Spachtelmasse die später verwendet wird optimal haftet). Eine laminierte Holzoberfläche ist hierfür nicht zwingend nötig, wichtig ist nur, dass die Oberfläche mit dem vorher genannten Schliff angeschliffen wird.
Nachdem die Platte angeschliffen ist, wird sie komplett mit Sandstrahlfolie beklebt. Der Unterschied von Sandstrahlfolie zu anderen Folien, ist die Dicke der Folie. Diese wesentlich dickere Folie wird benötigt um den Effekt zu erzeugen.
Jetzt wird ein aus Maskierfolie ausgeschnittenes Motiv mit hilfe von Übertragungsfolie auf die Sandstrahlfolie geklebt.
Bei der Auswahl des Motivs ist zu beachten, dass das Motiv harte Kanten und gleichmäßige Farben haben muss, da Schattierungen oder ungleichmäßige Farben mit diesem Effekt nicht darstellbar sind.
Nun wird das Motiv aus großzügigem Abstand mit einfachem Lack oder Schleifkontrolle aus der Spraydose dünn angesprüht um es somit auf die Sandstrahlfolie zu übertragen.
Dabei ist nur darauf zu achten, dass die Kanten des Motivs alle deutlich sichtbar sind.
Anschließend wird die Maskierfolie von der Sandstrahlfolie abgezogen und das Motiv wird deutlich sichtbar.
Jetzt wird das Motiv mit einem Schriftschneidemesser sorgfältig ausgeschnitten und von der Platte abgezogen, sodass an der Stelle des Motivs nun die angeschliffene Oberfläche der Platte zu sehen ist.
Danach wird das Motiv mit Softspachtelmasse ausgespachtelt. Hierbei werden alle Vertiefungen des Motivs mit Spachtelmasse aufgefüllt, was später den gewünschten „3D“-Effekt erzeugt.
Nachdem die Spachtelmasse getrocknet ist, wird die komplette Fläche des Motivs mit 120er Schleifpapier so lang geschliffen, bis die Ränder der Vertiefungen des Motivs zu sehen sind.
Wie es nach dem 1. Spachtelgang zu erwarten war, sieht man nun, dass das Motiv noch Stellen hat, an denen die Spachtelmasse noch nicht glatt mit dem Rand der Folie abschließt oder die Spachtelmasse auf größeren Flächen noch uneben ist.
Deshalb wird jetzt der Schritt mit dem Spachteln wiederholt, nur beim 2. mal kann man nachdem man erneut gespachtelt hat, Schleifkontrolle auf die Spachtelmasse sprühen / reiben, was das sichtbar machen von Unebenheiten oder fehlerhaften Spachtelstellen nach dem schleifen erleichtert. Dann wird die Spachtelmasse wieder mit 120er Schleifpapier geschliffen.
Die Stellen die jetzt nocht nicht perfekt sind, werden nach dem schleifen durch die Schleifkontrolle deutlich als schwarze Stellen sichtbar.
Deshalb wird dann für die letzten Feinheiten ein letztes mal auf die schwarzen Stellen dünn gespachtelt, um perfekte Flächen und Kanten des Motivs zu erhalten. Anschließend wird dann die letzte Spachtelschicht wieder mit 120er Schleifpapier geschliffen und danach das komplette ausgespachtelte Motiv mit 240er Schleifpapier angeschliffen.
(Nicht von den schwarzen Rändern irritieren lassen, an den schwarzen Stellen ist die Spachtelmasse hauch dünn, deshalb schimmert die darunter liegende Schleifkontrolle etwas durch, die Oberfläche ist jedoch perfekt eben und glatt)
Jetzt wird die Sandstrahlfolie komplett von der Platte abgezogen (um die Folie aus den Zwischenräumen des Motivs zu entfernen, eignet sich am besten ein spitzer Gegenstand wie ein Messer).
Als nächstes wird die Platte komplett gefüllert, wobei jeder Füllergang von einer anderen Seite der Platte gespritzt werden soll (links, rechts, oben und unten), damit an jede Kante des Motivs Füller gelangt.
Danach wird der Füller mit 400er Schleifpapier um das Motiv herum mit dem Exzenterschleifer, auf dem Motiv vorsichtig mit einem Schleifklotz und in den Zwischenräumen des Motivs so gut es geht vorsichtig mit der Hand geschliffen.
Zum Schluss wird die Platte nun noch lackiert (dabei wieder darauf achten, dass auch an jede Kante und in jede Ecke des Motivs Lack gelangt) und fertig! Das Lackieren der Platte sieht bei diesem Beispiel wie folgt aus: zuerst wurde ein schwarzer Uni-Ton auf Wasserbasis gespritzt, danach wurde Klarlack gespritzt, in den vorher Flip-Flop-Pigmente gemischt wurden.
Hier noch ein paar Bilder von der fertigen Platte:
Letzte Kommentare